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Blumen mögen ruhig sprießen
Reizend euer Haupt umzieren.
Früchte wollen nicht verführen
Kostend will man sie genießen.
Bieten bräunliche Gesichter
Kirschen, Pfirsichen, Königspflaumen
Kauft! denn gegen Zung` und Gaumen
Hält sich Auge schlecht als Richter Kommt, von allerreifsten Früchten
Mit Geschmack und Lust zu speisen!
Über Rosen läßt sich dichten,
In die Äpfel muß man beißen.
--Goethe (1749-1832)--
Allerreifste Früchte
Winter
Draußen ziehen weiße Flocken
Durch die Nacht, der Sturm ist laut;
Hier im Stübchen ist es trocken,
Warm und einsam, stillvertraut.
Sinnend sitz ich auf dem Sessel,
An dem knisternden Kamin,
Kochend summt der Wasserkessel
Längst verklungene Melodien.
Und ein Kätzchen sitzt daneben,
Wärmt die Pfötchen an der Glut;
Und die Flammen schweben, weben,
Wundersam wird mir zu Mut.
- Heinrich Heine -
Altes Kaminstück
Bäume leuchtend, Bäume blendend,
Überall das Süße spendend,
In dem Glanze sich bewegend,
Alt und junges Herz erregend -
Solch ein Fest ist uns bescheret,
Mancher Gaben Schmuck verehret;
Staunend schaun wir auf und nieder,
Hin und her und immer wieder.
- Johann Wolfgang von Goethe –
Weihnachten
Vom Himmel in die tiefsten Klüfte
Ein milder Stern herniederlacht.
Vom Tannenwalde steigen Düfte
und hauchen durch die Winterlüfte,
Und kerzenhelle wird die Nacht.
Mir ist das Herz so froh erschrocken.
Das ist die liebe Weihnachtszeit!
Ich höre fernher Kirchenglocken
Mich lieblich heimatlich verlocken
In märchenstille Herrlichkeit.
Ein frommer Zauber hält mich wieder,
Anbetend, staunend muß ich stehn.
Es sinkt auf meine Augenlider
Ein goldner Kindertraum hernieder,
Ich fühl\'s: ein Wunder ist geschehn.
- Theodor Storm -
Vom Himmel..